Freitag, 6. April 2018

Mama-sein-Gedanken

Vor ein paar Tagen haben wir uns als Familie auf eine Reise begeben.
Eine Reise für die man nicht groß packen muss. Eine Reise, die direkt in unserem Wohnzimmer stattgefunden hat, vorm PC.
Eine Reise in die Vergangenheit ...

Wir haben uns alle zusammen alte Fotos und Videos angesehen ... jene, an die man sich noch sehr gut erinnern kann und welche, die schon vergessen schienen.
Gelacht haben wir über die Frisuren vom Ältesten, die Haarschnitte, die ich selbst produziert habe
( kein Wunder, dass er noch immer nicht gern zum Friseur geht, Muttern hats wohl verbockt ;-) ).
Zerkugelt über die Tanzkünste aller Kinder als sie gerade mal stehen konnten.
Über schokoverschmierte Gesichter und mit Spielzeug überladene Kinderzimmer.
Nostalgisch romantisch sind der Herzensmann und ich geworden, beim Durchsehen der vielen Fotos als die drei Großen noch drei Kleine waren ... und haben dabei fast ein bisschen vergessen, wie stressig das oft war.

Die Kinder soooo klein und wir so jung. So unerfahren. Erziehung mit viel Bauchgefühl aber auch geführt von vielen Ratschlägen und ganz viel vom Was-denken-die-Anderen-über-uns?



















Und seit ein paar Tagen frag ich mich, ob ich mich als Mama sehr verändert habe?


Als ich jünger war, hab ich viele Stunden am Spielplatz und in der Sandkiste verbracht, im Freibad und im Zoo. Das wurde mit dem Kindergartenbub weniger, sehr viel weniger ... ein Grund dafür ist bestimmt auch, dass wir jetzt einen Kleingarten haben und ich dort sowohl Hund als auch die großen Kinder mitnehmen kann, aber bestimmt keine Ausrede, eher ein jämmerlicher Erklärungsversuch. Denn, eigentlich mag ich sie nicht mehr, diese Spielplätze.

Dann sehe ich Fotos, wo ich den Kindern ( KLEINkindern ) Pinsel in die Hand drücke, um ihr Spielzimmer auszumalen ... einfach so, egal wies dann aussieht, weil es ihr Zimmer ist und weil es sein darf, wie sie es wollen ... was bin ich heute nervös, wenn der Kindergartenbub seine Zeichnungen mit Tixo an die Wand klebt, wie lächerlich eigentlich.

Im Gegenzug aber weiß ich, dass mein jüngeres Ich bestimmt auch strenger, kontrollierter und angepasster war.
Schlafenszeiten, die eingehalten werden sollten, den Schnulli holt die Schnullerfee und Sauberkeitstraining nicht verpassen .... die Klassiker eben.


Mit dem vierten Kind bin ich, was diese Klassiker betrifft, gelassener geworden. Vielleicht auch, weil ich gesehen hab, dass ich schon drei wunderbare Kinder habe. Vielleicht aber auch, weil manches dann doch nicht nach Plan verlaufen ist trotz Plan. Dass man Dinge nicht tun muss, weils jeder so macht.
Mal länger wach bleiben, wenns grad lustig ist, warum nicht.
Und ganz ehrlich, ich kenne weder ein Schulkind mit Windel noch jemanden, der mit Dreißig im Elternbett eingekuschelt zwischen Mama und Papa schläft. Es tat gut, Dinge sein zu lassen.
Und siehe da, auch der Vierte ist groß geworden.







Heute bin ich angekommener, noch nicht ganz da wo ich hin möchte aber auch nicht mehr
so weit weg.
Was Andere denken ist mir kaum noch wichtig, da kann ich mittlerweile gut drüberstehen.

Wichtig ist mir nur noch, was meine Kinder denken und, dass wir als Familie sind, so wir
wir eben sind. Gemeinsam mit den Kindern wachsen statt der oder die Erwachsene zu sein.

Und jetzt, ist da mein fünftes Kind. Dieses kleine Bündel Menschlein hier, ganz neu, und trifft auf fünfzehn Jahre Mamasein-Erfahrung. Zeit neue Wege zu gehen, mit dem Wissen um die alten Strecken.
Bislang gelingt es recht gut, ich bin zufrieden.
Ich trage, weil das Baby getragen werden möchte, nicht weil es praktischer ist oder ich so öko.
Ich stille, weil das Baby die Nähe braucht, auch wenn es schon lange satt ist.
Ich begleite in den Schlaf, wenn es müde ist und nicht allein liegen mag.
Nicht weil ich muss, weils erwartet wird oder man das so macht .... weil bedürfnisorientiert in aller Munde ist und die Elternratgeber voll damit. Nein! Ich mach es, weil ich es möchte, weil es sich richtig anfühlt und gut. Ich glaube, das ist meine größte Veränderung als Mama ...  sich nicht mehr an dem Außen orientieren.







Und wenn ich es jetzt noch schaffe, wieder gelassener in Bezug auf Wohnungseinrichtung zu werden, dann ... na dann, call me Supermum  ;-)



Liebst,
denise