Sonntag, 27. Oktober 2019

Gedanken so ... oder ich als 2-Kind-Mama?!

Zugegeben, es kam nicht erst einmal vor, dass ich mir eine hundertstel Sekunde lang vorgestellt habe, wie mein Leben wohl als 2-Kind-Mama verlaufen wäre.
Nicht im turbulenten Alltagswahnsinn - wobei doch, auch dann manchmal - aber mehr noch, wenn blöde Blicke und noch blödere Kommentare Fremder in meine Richtung fallen.
Wenn ich gemustert werde, von oben bis unten und unten bis oben. Fünf Kinder.
Wenn Menschen auf der gegenüberliegenden Rolltreppe laut und mit den Fingern meine Kinder zählen. Fünf.
Dann, wenn in manchen Zeiten am Ende des Geldes noch viel Monat über war, oder wenn es auch nur mal drum ging, einen Babysitter zu organisieren.

Ich hab mir schon hin und wieder mal vorgestellt, wie es sein würde, wenn ich mich nach der Geburt und Karenzzeit meines zweiten Kindes ins Arbeitsleben gestürzt hätte. Wenn ich so als working mum gestresst vom Vormittag im Büro, spätnachmittags in Kindergarten und Schule gehetzt wäre, aber irgendwie auch glücklich gewesen wäre, weil ich den Tag mit spannenden Themen und interessanten Menschen verbracht hätte.

Ein Restaurant besuchen mit zwei Kindern, nur Zweien. Urlaub machen. Urlaub fliegen mit Zweien.
So "normal" sein und untergehen in der Masse, weil eben normal. Eine Familie mit zwei Kindern. Punkt. Bub und Mädchen noch dazu.
Was willst du mehr?
















ICH wollte mehr!
Ich wollte ein drittes Kind, ein Viertes sowieso ... und ein Fünftes kam.

Ich meine, ich wäre längst fertig gewesen - so quasi.
Meine ersten zwei Kinder sind groß. Größer als ich.
Keine schlaflosen Nächte mehr wegen schlechter Träume oder Zähne, Speiberei oder Vollmond.
Kein Windeln wechseln mehr und Wutanfälle in der U-Bahn.
Kein Playmobil im Wohnzimmer und keine Gespräche mehr übers Spielplatz gehen jetzt oder später.



Eine Großfamilie ist nicht immer unanstrengend - meine zumindest wirklich nicht.
Jeder hat seine Bedürfnisse, seine Themen, seine Ziele. Und das mal fünf, mit uns Erwachsenen mal sieben.
Da interessiert den 16-jährigen dann nicht brennend, dass die 13-jährige Theaterprobe am Samstag hat, und dem 7-jährigen ist der Mittagsschlaf des fast 2-jährigen wurscht, wenn er zu Ballett muss.
Das alles unter einen Hut zu bringen oder zumindest so zu verteilen, dass sich für jeden alles ausgeht grenzt manchmal an Zauberei.


An manchen Tagen fahren die große Schwester und der kleine Bruder allein - zu zweit - von der Schule nach Hause. An anderen hetze ich gestresst vom Vormittag mit wutentbranntem Kleinkind, mittags vors Schultor, aber irgendwie auch glücklich, weil ich den Tag bis dahin schon mit spannenden Themen und einem interessanten Menschen verbracht habe - meinem Kind - .... und voller Vorfreude auf die Geschichten, die mir meine Schulkinder dann gleich erzählen werden.


Mein Leben wie ICH es mag.
Und verrückt, aber auch ein sechstes Kind wäre hier willkommen, wenns kommen würde.
Playmobil genug vorhanden und schlafen wird überbewertet.



Denise - die mit den Augenringen